Schloss Wackerbarth – vom Alterssitz zum Sächsischen Staatsweingut

Es war im Jahre 1727, als der Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth, seines Zeichens sächsischer Generalfeldmarschall und Staatsminister im Dienste August des Starken, die Bischofsberge samt der dazugehörigen Grünflächen in Radebeul erwarb. Hier sollte sein Alterssitz entstehen. Und den ließ sich der Reichsgraf was kosten. Niemand Geringeres als der Landesbaumeister Johann Christoph Knöffel, der auch verschiedene Dresdner Gebäude kreiert hat, erbaute das Schloss Wackerbarths Ruh´. Als Wackerbarth 1734 starb, erbte das Anwesen sein Stiefsohn Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour.

Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour verfügte, dass das Haus nach seinem Tod zugunsten der Waisen und Witwen in Dresden versteigert werden sollte. Der Freiherr Cristian Friedrich von Gregory ersteigerte das Anwesen. 1799 wurden der Jakobstein und der Weinberg Fliegenwedel zum Ensemble hinzugefügt. So steht das Anwesen noch heute unter Denkmalschutz. Erst 1808 fiel Schloss Wackerbarth wieder in die Hände eines Wackerbarths. Der Uhrgroßneffe des Reichsgrafen August Christoph konnte aber das barocke Schloss nicht lange halten.

Erziehungsanstalt, Heilanstalt, Lazarett – Schloss Wackerbarth war vieles

Oh ja, in den folgenden Jahren zogen viele in das Schloss Wackerbarth ein und auch wieder aus. Das Schloss war Erziehungsanstalt für Knaben, Heilanstalt für Geisteskranke, Reichsführerschule und Schule samt Internat für griechische Markos-Kinder. Erst im Jahre 1952 wurde aus dem Schloss Wackerbarth wieder ein richtiges Weingut. Von 1974 bis 1977 wurden große Teiele des Volkseigenen Gut Weinbau „Lößnitz“ renoviert. 1990 wurde aus dem VEG Weinbau die Weinbau Radebeul GmbH, die zwei Jahre später in den Besitz des Freistaates Sachsen überging. In diesem Jahr fand auch der erste Sommernachtball in den altehrwürdigen Gemäuern statt. Dieser fand in Zusammenarbeit mit den Landesbühnen Sachsen statt. Als Ehrengäste waren Rüdiger Freiherr von Wackerbarth und seine Frau geladen.

Schloss Wackerbarth – das erste Erlebnisweingut Europas

Genau das ist Schloss Wackerbarth heute. Ein Erlebnisweingut, das seinesgleichen sucht. Wenn Sie viel Glück haben und eine der begehrten Karten ergattern können, sollten Sie unbedingt einen Sommernachtball hier erleben. Doch auch zu jeder anderen Zeit ist das Barockschloss, das aufwendig restauriert wurde, eine Reise wert. Im barocken Schlossgarten können Sie wie eine Königin wandeln und haben Sie Lust auf ein Schlückchen leckeren Sekt, sind Sie hier genau richtig. Zahlreiche Veranstaltungen und festliche Höhepunkte locken übers ganze Jahr Gäste an. Vor allem die klassischen Veranstaltungen werden hier mit Hingabe gepflegt. Möchten Sie die kraftvollen und charakteristischen Weine kennenlernen, lohnt eine Führung mit Weinverkostung. Bei einem Wochenendaufenthalt können Sie alle Kompositionen des Hauses genießen. Typisch sächsische Küche kombiniert mit einzigartigen Weinen und Sekte machen einen Besuch zum kulinarischen Erlebnis. Beim Winzerbrunch mit anschließender historischer Führung können Sie Schloss Wackerbarth in allen Facetten erleben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top