Deutschlands nordöstlichstes Weinanbaugebiet zu Fuß, mit dem Rad oder per Dampfer kennenlernen

Wer könnte sich besser mit Wein auskennen, als eine Texterin für Wein. Und deshalb gibt es den heutigen Artikel von Stephanie Helmig, die sich mit Wein und den Weinanbaugebieten hervorragend auskennt:

Weinanbaugebiet MeißenZugegeben, die Sächsische Weinstraße durchzieht „nur“ vergleichsweise kleine deutsche Anbaugebiete. Insgesamt sind es 470 Hektar, die Europas nordöstlichstem Weinparadies zur Verfügung stehen. Das Gebiet wird fast ausschließlich von weißen Trauben beherrscht; vornehmlich von Müller-Thurgau, Riesling und Weißburgunder. Die 13 Prozent an Fläche, die den roten Trauben gewidmet sind, werden von den Rebsorten Spätburgunder und Dornfelder in Anspruch genommen. Übrigens gibt es 2012 zum ersten Mal einen roten Eiswein aus dem Meißner Weinanbaugebiet. „Klein aber fein“ könnte das Motto der Winzer an der Sächsischen Weinstraße lauten. Und genau das ist es, was ich als Genießer von und Texter für Wein so liebe, denn statt Quantität setzen sie auf Qualität und haben sich damit in den letzten zwei Jahrzehnten auch international einen hervorragenden Namen gemacht.



Sachsen ist das 13. Deutsche Weinanbaugebiet und gilt als ein Gebiet der Spezialitäten. Das liegt nicht zuletzt an den ganz besonderen mikroklimatischen Bedingungen des Elbtals. Die Weinorte von Pirna bis Diesbar-Seußlitz verfügen über geschützte Südhänge, auf denen die Reben ideale Wachstumsbedingungen vorfinden. Hier reifen auch seltenere Rebsorten wie Kerner, Goldriesling, Ruländer, Traminer und vor allem Elbling optimal heran. Da diese Tropfen zudem nicht in den Mengen zur Verfügung stehen, wie der Weinfreund das aus anderen Anbaugebieten gewohnt ist, werden sie immer begehrter. Die Exklusivität der Weine wird aber auch durch die Tatsache definiert, dass viele Steillagen nur von Hand bearbeitet werden können. Dieser Aufwand drückt sich natürlich auch im Preis aus.



Kein Wunder also, dass die Sächsische Weinstraße immer mehr Wein-Touristen anzieht. Doch das Elbtal hat neben den guten Weinen auch noch einiges mehr zu bieten. Eine hervorragende Infrastruktur macht es heute möglich, das Weingebiet sowohl zu Fuß als auch per Rad zu erkunden. So verläuft etwa der internationale Elbe-Radweg, der von Prag nach Hamburg führt, in Sachsen parallel zu der insgesamt 55 Kilometer langen Sächsischen Weinstraße. Auf der Elbe verkehren zudem historische Raddampfer, die die Weinorte auch vom Wasser her erschließen. Und was für Orte das sind, die der Reisende dabei zu sehen bekommt! Mindesten zwei Namen haben überall in der Welt einen hervorragenden Klang. Zum einen ist das Meißen. Die Stadt ist nicht nur für Trauben, sondern vor allem für ihr Porzellan weltberühmt. Das andere Highlight jeder Reise entlang der Sächsischen Weinstraße ist Dresden. „Elbflorenz“ wurde diese stolze Stadt einst genannt, die sich für ihre bedeutendsten Bauwerke italienische Handwerksmeister ins Land geholt hatte.<
 

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