Im Jahre 929 gründete König Heinrich I. den herrschaftlichen Sitz zu Meißen an der Elbe. Der Burgberg in Meißen war über viele Jahrhunderte der Herrschaftssitz der Burggrafen, Markgrafen und Bischöfe. Noch heute erhebt sich die Albrechtsburg Meißen stolz über der mittelalterlichen Stadt. Gleich neben dem Dom entstand ein Bauwerk in spätgotischer Baukunst. Die Albrechtsburg Meißen ist kein Verteidigungsbau. Hier ist eine wunderschöne Schlossanlage entstanden, welche als fürstliche Wohnung, Herrschaftsbau und Verwaltungssitz verwendet wurde.
Baumeister Arnold von Westfalen erbaute die Albrechtsburg Meißen
Arnold von Westfalen war landesherrlicher Baumeister und Erbauer der Albrechtsburg Meißen. 1471 wurde er von Ernst und Albrecht von Sachsen mit dem Bau der Albrechtsburg beauftragt, die anstelle der alten Markgrafenburg entstehen sollte. Eigentlich entstand die Burg als erstes deutsches Schloss, wurde aber nie als solches genutzt. Als Schloss enthält die Burg natürlich alles, was im 15.Jahrhundert für eine fürstliche Residenz notwendig war. Im großen Saal fanden festliche Empfänge statt, in der benachbarten Hofstube versammelte sich die Hofgesellschaft, um gemeinsam die Mahlzeiten einzunehmen. Beeindruckend sind die Zellengewölbe, mit denen die Räume ausgestattet sind, und deren Zauber erst beim Spiel mit dem Licht richtig zur Geltung kommt. Der riesige Schlosshof mit seinem Großen Wendelstein vermittelt eine einzigartige Leichtigkeit. Geschwungene Treppen im Treppenhaus schlängeln sich anmutig nach oben.
Stark beschädigt wurde die Burg während des Dreißigjährigen Krieges und stand seit dem leer. Erst August der Starke gab dem Schloss Albrechtsburg Meißen wieder eine Bedeutung. Er ließ hier im Jahre 1710 die erste europäische Porzellanmanufaktur errichten. Bereits zwei Jahre vorher forschten in der Albrechtsburg Böttger und Tschirnhaus nach dem Weißen Gold. Eigentlich sollte die Porzellanmanufaktur in Dresden entstehen. Doch in der abgeriegelten Burg zu Meißen war das Geheimnis um die Porzellanherstellung viel besser gehütet.
In der Mitte des 19.Jahrhunderts zog die Porzellanmanufaktur in seine neuen Gebäude um und die Albrechtsburg Meißen stand wieder leer. Nach dem Auszug der Manufaktur und der Beseitigung der Einbauten wurde das Schloss mit prunkvollen Malereien architektonisch aufbereitet.
Die Albrechtsburg Meißen ist eine architektonische Meisterleistung
Die Albrechtsburg zu Meißen steht auf einem Felsplateau, welches zur Elbe hin abfällt. Das Besondere am Schloss sind die Geschosse unter der Trauflinie. Diese sind alle gewölbt, was auch zur damaligen Zeit einen immensen finanziellen Aufwand bedeutete. Von der gestalterischen Meisterleistung gar nicht zu reden. Außergewöhnlich sind auch die Vorhangbogenfenster im Hauptgeschoss und der große Wendelstein, der dem Schloss einen turmartigen Charakter gibt.
Und auch in den Innenräumen zieht sich die pompöse Bauweise fort. Große Saalräume werden mit einer Musikantenempore verbunden, von wo aus beide Säle bespielt werden konnten. Um die Säle gruppieren sich der Wohnbereich und der Amtsbereich. Die Wände der Räume sind mit monumentalen Wandgemälden verziert, welche Ereignisse aus der Geschichte der Mark Meißen und dem Herrscherhaus der Wettiner zeigen.
Neben den wechselnden Ausstellungen bietet die Albrechtsburg Meißen heute auch viele Veranstaltungen. In den Räumen der Albrechtsburg können Sie auch Hochzeit feiern. Sonderführungen mit einer deftigen Brotzeit, begleitet von Gauklern, können Sie zu bestimmten Terminen besuchen. Und im Wendelsteinkeller können Sie bei Bänkelgesang einer Weinverkostung mit echtem Meißner Wein beiwohnen.