Meißen – „die Wiege Sachsens“

Die Kreisstadt des Landkreises Meißen liegt nordwestlich von Dresden zwischen der Landeshauptstadt und der Lommatzscher Pflege. Idyllisch schmiegt sich Meißen an das Ufer der Elbe und deren Nebenfluss Triebisch. Auf knapp 31 Quadratkilometern verteilen sich etwa 28.000 Einwohner.

Die Stadt ist bereits über 1000 Jahre alt. Die geschichtlichen Anfänge liegen im Jahr 929, als die Burg „Misuia“ von König Heinrich I. gegründet wurde. Meißen wurde schnell zum Mittelpunkt der gleichnamigen Grenzmark und gilt seither als die „Wiege Sachsens“. Ende des 12. Jahrhunderts entwickelte sich Meißen zur Stadt, 1332 wurden die Stadtrechte verliehen. Die „Markgrafschaft Meißen“ existierte bis 1423. Danach wurde dieser Begriff durch „Sachsen“ ersetzt.

Die Albrechtsburg wurde ab 1470 als erstes deutsches Stadtschloss unter der Leitung des sächsischen Landesbaumeisters Arnold von Westfalen errichtet. Sie prägt bis heute gemeinsam mit dem Dom das Stadtbild. Diesen erbaute man ab 1250. Die Westtürme wurden erst 1909 fertiggestellt, nachdem sie Mitte des 16. Jahrhunderts schon einmal durch einen Blitzschlag zerstört wurden. Ein weiteres berühmtes Bauwerk ist das Kloster St. Afra, das um die schon ältere Kirche gleichen Namens errichtet wurde. Bischof Dietrich II. von Kittlitz gründete dort 1205 das Augustiner-Chorherrenstift. In der Zeit der Reformation wurde es verweltlicht und 1543 in den Gebäuden die erste sächsische Fürsten- und Landesschule gegründet. Heute werden hier u. a. Hochbegabte im Sächsischen Landesgymnasium St. Afra gefördert.

Bekannt war die sächsische Stadt zunächst für die Tuchmacherei. Doch denkt man an Meißen, fällt einem zuerst das berühmte Meißner Porzellan ein. Die erste Porzellanmanufaktur wurde 1710 unter August dem Starken eröffnet und wurde zu einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte.

Im Zweiten Weltkrieg hatte Meißen kaum Zerstörungen zu beklagen. Daher ist die mittelalterliche Grundform der Altstadt heute noch gut erhalten. Auch die Neugründung des Freistaates Sachsen ging am 3. Oktober 1990 von der Albrechtsburg in Meißen aus.

Neben den bereits erwähnten Gebäuden gibt es zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten. Die Altstadt ist geprägt von Höfen, Passagen und Weinkellern. Dort wird natürlich Meißner Wein kredenzt. Bereits 1161 wurde der Weinbau in und um Meißen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Weiterhin empfiehlt sich ein Besuch im Haus Meißen. In einer Schauwerkstatt kann hier der Porzellanherstellung zugesehen werden, weiterhin gibt es eine Ausstellung zur über 300-jährigen Porzellangeschichte.

In der ehemaligen Franziskanerklosterkirche befindet sich das Stadtmuseum, das sich mit der Stadtgeschichte befasst. Ausgestellt ist z. B. die älteste Weinpresse Sachsens.

In der ältesten noch existierenden sächsischen Pianofortefabrik gibt es im Thürmer Pianoforte-Museum restaurierte Instrumente ab dem Jahr 1834 zu bestaunen. Das Haus bietet außerdem Kammerkonzerte für einen kleinen Hörerkreis von bis zu 80 Personen.

Daneben bieten sich Touren auf dem Elberadweg, in die umliegenden Weindörfer oder auf der Elbe mit der Sächsischen Dampfschiffahrtsgesellschaft an. Außerdem gibt es in Meißen das ganze Jahr über Veranstaltungen. Dazu gehören der Töpfer- und Grafikermarkt, das Literaturfest und die Meißner Kneipennacht im Frühjahr, das Weinfest im September, der Elbtalweinlauf im Oktober sowie die Meißner Weihnacht am Ende eines jeden Jahres.

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