Schloss Augustusburg – das Jagdschloss des Kurfürsten August

Die Augustusburg wurde zwischen 1568 und 1572 als repräsentatives Domizil und Jagdschloss auf Geheiß von August, Kurfürst von Sachsen, erbaut. Bei diesem August handelt es sich allerdings nicht um den berühmten August den Starken, der lebte etwa 150 Jahre später. Vorgänger der Augustusburg war die Schellenburg, die bereits 1547 durch einen Blitzschlag teilweise zerstört wurde.

Heute ist Schloss Augustusburg unter anderem ein Mekka für Zweiradfans. Sie kommen alljährlich zu ihrem Wintertreffen zusammen. 2012 fanden sich zu diesem Höhepunkt rund 10  000 Biker und Besucher auf dem Schlosshof ein. Das Motorradmuseum im Schloss ist mit seinen 175 Exponaten eine der bedeutendsten Sammlungen Europas. Im gesamten Fundus befinden sich 350 Fahrzeuge, die in wechselnden kleinen Sonderausstellungen bewundert werden können. Aber auch für Freunde von drei- oder vierrädrigen Gefährten sind die Schlosstore geöffnet. So findet immer am 3. Oktober das Oldtimertreffen mit Tausenden Besuchern statt.

Einen großen Teil des Schlosses nimmt das Schlossmuseum ein. Neben dem Venussaal mit einer wunderschönen Wandmalerei aus dem 16. Jahrhundert beherbergt es das Museum für Jagdtier- und Vogelkunde sowie das Kutschenmuseum. Hier, im historischen Stallgebäude, kann man sehen, wie man in alten Zeiten auf Reisen ging. Im Jagdtier- und Vogelkundemuseum ist anhand von 120 ausgestellten Tieren und Vögeln die reichhaltige Fauna des Erzgebirges zu bestaunen. Als ich noch klein war, war der Hirsch, der auf Knopfdruck röhrte, mein „Lieblingstier“. Ob er wohl immer noch da steht?

Wer es etwas „härter“ mag, der informiert sich im Schlosskerker über Foltermethoden und -werkzeuge aus dem Mittelalter. War man im dunklen Keller, möchte man sich sicher etwas Luft um die Nase wehen lassen und besteigt den Aussichtsturm. Hier eröffnet sich ein herrlicher Blick ins Erzgebirge und auf das der Burg zu Füßen liegende Zschopautal. In der Turmgalerie gibt es wechselnde kleine künstlerische Ausstellungen. Vielleicht erblickt man auf dem Turm auch einen Falken. Dieser kommt wahrscheinlich vom größten sächsischen Adler- und Jagdfalkenhof, der sich ganz in der Nähe der alten Schlosslinde befindet.

Ein Geheimtipp ist (noch) das seit 2007 bestehende Schlosstheater. Dafür bieten beispielsweise der Heuboden oder der Fasskeller ein ganz besonderes Ambiente. Auch Konzerten kann man lauschen, ob im Hasensaal oder im Sommer auf dem Schlosshof. Sehr beliebt ist die Augustusburg bei Heiratswilligen. Rund 150 Paare lassen sich hier jährlich standesamtlich trauen.

Nach dem Besuch des Schlosses lohnt sich ein Bummel durchs „Städtel“, wie Augustusburg liebevoll von seinen Bewohnern genannt wird.

Sehr empfehlenswert ist auch ein Abstecher zur über 100 Jahre alten Drahtseilbahn. Eine Fahrt auf der ca. 1 240 Meter langen Strecke zwischen der Bergstation Augustusburg und der Talstation in Erdmannsdorf dauert etwa acht Minuten. Der talwärts fahrende Wagen zieht dabei den zweiten Wagen den Höhenunterschied von knapp 170 Metern hinauf.

Wenn noch etwas Zeit bleibt, schaut man vielleicht noch im Freizeitzentrum „Rost’s Wiesen“ vorbei. Im Sommer kann man hier auf der Sommerrodelbahn oder beim Minigolf Spaß haben. Im Winter ist durch eine Beschneiungsanlage das Ski- und Rodelvergnügen garantiert. Auch Durstige und Hungrige werden bestens versorgt.

Ein kleiner Extra-Tipp: Noch bis 11. November 2012 ist auf Schloss Augustusburg „UDO – Die Ausstellung“ zu sehen. Ausgestellt sind u. a. Liedtexte, Fotos und Filme von Udo Lindenberg, der zur Eröffnung der Schau ein exklusives Konzert im Schlosshof gab. Besonderes Highlight der Ausstellung sind die „Likörelle“ des Künstlers. Das sind Bilder, die mit (und wahrscheinlich auch unter Einfluss von) alkoholischen Getränken gestaltet wurden.

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